Mirjam* ist 17 Jahre alt und hat im Dezember ihre Tochter im Geburtshaus zur Welt gebracht. Sie lebt und arbeitet als Hausangestellte bei einer Familie in San Cristóbal. Nachmittags besuchte sie jeweils die Schule. Ihre Mutter ist schon vor langer Zeit verstorben, ihren Vater kennt Mirjam nicht. Die Grosseltern haben den Kontakt abgebrochen als Mirjam sich entschied, das Kind zu behalten. Heute hat Mirjam das Geburtshaus gemeinsam mit ihrer Tochter verlassen. Über ihren Aufenthalt bei uns hat sie den folgenden Text geschrieben – eine kleine Weihnachtsgeschichte:
“Ich bin Mirjam und bin euch vom Yach’il Antzetic dankbar, dass ihr mich unterstützt habt. Bevor ich ins Geburtshaus kam, war ich sehr durcheinander, hatte Angst und wusste nicht, was tun. Denn niemand hat von meiner Schwangerschaft gewusst und ich habe mich einsam gefühlt. Eines Tages sagte ich meiner Chefin, dass ich schwanger bin, und sie hat mir vom Yach’il Antzetic erzählt. Als ich ins Geburtshaus kam, fühlte ich mich sehr gut. Die Workshops haben mir sehr geholfen weil ich mich dank ihnen gelassener fühlte. Und dies hat mir in der Schwangerschaft sehr geholfen. Im Geburtshaus habe ich viele Sachen gelernt: Armbänder knüpfen, mich selbst mögen, ich habe viel über die Liebe, das Stillen und die Geburt gelernt.
Die Geburtsvorbereitungskurse haben mir gut gefallen. Ich habe gelernt mich zu entspannen. Ich kann mich nun mit Hilfe meiner Atmung entspannen. Das hilft mir auch, mich besser zu fühlen wenn ich traurig oder wütend bin. Das hat mir auch geholfen, mit meinem Baby in Kontakt zu sein und mich für den Tag meiner Geburt vorzubereiten. Und in diesen Kursen habe ich auch gelernt, dass ich mir selbst etwas Gutes tun kann wenn ich etwas mache, was mir gefällt oder was mich froh macht.
Mich selbst zu lieben ist etwas, was mir sehr schwer fiel. Denn ich wusste nicht, wie das geht. Ich dachte, Liebe zu zeigen heisst alles zu tun was die anderen wollen, dass ich es tue. Auch wenn mir das gar nicht gefiel. Mit diesen Kursen habe ich zu verstehen begonnen, was es heisst, mich selbst zu lieben. Und ich habe gelernt wie ich mich gut fühlen kann ohne darauf zu achten was die anderen über mich sagen. Das hat mir wirklich gut gefallen weil ich mich dabei wohl fühle und weil es mir hilft, mit mir selbst gelassener zu sein. Und es hat auch dazu geführt, dass sich mein Baby wohl fühlt. Vielen Dank!
Ich bin auch den Hebammen dankbar die sehr gut zu mir waren weil sie sich um meine Schwangerschaft gekümmert haben. Und auch weil sie gut für mich gesorgt haben als mein Kind auf die Welt kam. Denn dank euch ist mein Kind heute bei mir und wir sind euch sehr dankbar, dass ihr uns geholfen habt.
Danke Yach’il Antzetic, ohne euch weiss ich nicht, wohin ich gegangen wäre oder was ich gemacht hätte. Vielen Dank. Und macht weiter mit eurer Unterstützung, weil wir sind wirklich viele Frauen die eure Unterstützung brauchen.
In Liebe, Mirjam mit Carla Sofia.
Danke, dass ihr uns empfangen und uns geholfen habt.”
* Name geändert